Der heutige Artikel in der CZ könnte für die Zukunftsplanung vllt was bringen
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Congress Union bekommt Konkurrenz: Neue Gifhorner Stadthalle drängt auf Markt
Als Tagungs- und Veranstaltungs-Standort hat sich Celle in den vergangenen Jahren bereits einen Namen gemacht – nicht zuletzt durch das Angebot der Congress Union, die in 2005 rund 15 Konferenzen am Thaerplatz ausrichtete. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Mit der neu eröffneten Stadthalle Gifhorn versucht sich jetzt in unmittelbarer Nachbarschaft ein ernst zu nehmender Mitbewerber zu etablieren.
CELLE. Schloss, Fachwerk, gute Hotels und Restaurants: Man muss sich schon einiges einfallen lassen, um mit dem in Celle aufgebotenen Flair als Veranstaltungsort mithalten zu können. Entsprechend gelassen sieht Undine Bay, Verkaufsleiterin bei der Congress Union, einer möglichen Konkurrenz durch die neue Gifhorner Stadthalle entgegen: „Zwar finde ich es grundsätzlich gut, wenn Konkurrenz das Geschäft belebt”, betont sie. „Allerdings hat Gifhorn nicht so viele Hotelkapazitäten wie wir, außerdem ist unsere Infrastruktur besser. Hinzu kommt, dass der Gifhorner Bahnhof nicht über so viele Anschlussmöglichkeiten verfügt, und dass man von Celle aus schneller am Flughafen von Hannover ist.”
Auf die allzu leichte Schulter könne man den neuen Mitbewerber dennoch nicht nehmen, so Undine Bay, „denn besonders im Veranstaltungsbereich ist Gifhorn ein ernst zu nehmender Partner.” Auch die Raumkapazitäten der neuen Stadthalle können sich sehen lassen: Rund 750 Personen umfasst beispielsweise der mehr als 820 Quadratmeter große Hauptsaal, in dem bei Bestuhlung rund 750 Personen Platz finden. „Das ist ordentlich”, sagt auch Undine Bay.
Des weiteren bietet die Gifhorner Stadthalle, die für 15 Millionen Euro erbaut und dieser Tage eröffnet wurde, einen Theatersaal mit 567 Plätzen, zwei Konferenzräume und ein zweigeschossiges Foyer, das mit einer zwölf Meter langen Bar ausgestattet ist.
Zum Vergleich: Die Celler Congress Union verfügt über zwei Säale unterschiedlicher Größe, hinzu kommen zwei Seminarräume sowie das Schloss-, Jagd- und Weinzimmer, der Celler Saal und der Ravelshof. Insgesamt bietet die Union Platz für 3000 Personen. Eine Größenordnung, an die Gifhorn nicht heranreicht.
„Wir konzentrieren uns ohnehin erst einmal darauf, das reguläre Theater- und Veranstaltungsgeschäft zu bewältigen”, sagt Jens Martens, Pressesprecher der Stadthalle Gifhorn. „In der ersten Jahreshälfte 2006 bieten wir 70 Veranstaltungen an, darunter aber noch viele auf lokaler Ebene, zum Beispiel Abi-Bälle.” Auf dem Markt der Kongresse wolle man sich derzeit „noch nicht offensiv” positionieren, so Martens. Das heißt: „Wir machen in diesem Bereich noch keine Eigenwerbung. Wenn man aber an uns herantritt, würden wir Interessenten alle Möglichkeiten bieten, ihre Tagung bei uns abzuhalten.”
In dieser Hinsicht könnte die Gifhorner Stadthalle der Celler Congress Union am ehesten zur Konkurrenz werden: Denn das bundesweite Einwerben von Kongressen ist ein lukratives Geschäft, auf das kein Veranstaltungszentrum verzichten möchte. „Der Focus liegt auch bei uns im Tagungs- und Seminarbereich sowie auf Kongressen mit 400 bis 500 Teilnehmern”, bestätigt Undine Bay. So hat die Celler Congress Union in 2005 insgesamt 15 Kongresse ausgerichtet. „Da ist noch Potenzial für mehr”, sagt Undine Bay. „Für 2006 streben wir an, diese Zahl auf 25 zu erhöhen.”